Beim Abriss alter Häuser kann man in den Mauern oft alte Schätze entdecken. Darunter: Jahrhunderte alte Eichenbalken, handgefertigte Natursteine oder besondere Ziegel, die nicht mehr hergestellt werden. Diese wertvollen Materialien einfach wegzuwerfen, wäre eine Verschwendung.
Nach einer vorherigen Beratung, unter anderem durch Anbieter wie z.B. Brandwache 24/7, können diese Materialien fachgerecht ausgebaut und für neue Projekte eingesetzt werden. Der Vorteil: Dieses Vorgehen schont nicht nur die Umwelt, sondern erhält auch ein Stück Geschichte in modernen Gebäuden.
Einfach ist der Weg vom alten Haus bis zum neuen Einsatz allerdings nicht. Denn er erfordert viel Erfahrung und technisches Wissen und Geduld. Wie sich die fünf Schritte bis dahin gestalten, untersuchen die nächsten Abschnitte.
Schadstoffprüfung – Der entscheidende erste Schritt
Ganz am Anfang steht die Schadstoffprüfung. Denn in alten Gebäude können verborgene Gefahren schlummern. Die Übeltäter? Hierzu zählen Asbest in Fußbodenbelägen, PCB in Fugenmassen oder PAK in Dachpappe. Um diese Schadstoffe ausfindig zu machen, entnimmt ein zertifizierter Sachverständiger Materialproben und untersucht sie im Labor.
Wo muss besonders genau hingeschaut werden? Es sind Gebäuden aus den kritischen Baujahren zwischen 1950 und 1993. In dieser Zeit wurden besonders viele heute verbotene Stoffe im Bau verwendet. Die Grundlage für den späteren Rückbau bildet der Prüfbericht des jeweiligen Experten. Das klingt alles aufwändig, ist aber leider notwendig. Nur schadstofffreie Materialien dürfen überhaupt recycelt werden.
Behutsamer Rückbau – Die Kunst des Erhaltens
Wenn wertvolle alte Materialien besonders schonend aus dem betreffenden Gebäude gelöst werden, spricht man von einem behutsamen Rückbau. Der Vorschlaghammer und weiteres schweres Gerät müssen also erst einmal zu Hause bleiben. Stattdessen müssen erfahrene Handwerker mit viel Fingerspitzengefühl und traditionellem Werkzeug arbeiten.
Es wird meist oben auf dem Dach begonnen und sich dann Schicht für Schicht nach unten vorgearbeitet. Die Handwerker müssen dabei jeden Balken, jeden Stein und jede Tür einzeln herauslösen. Wie man sich vorstellen kann, braucht das deutlich mehr Zeit als ein normaler Abriss mit Abrissbirne oder gar einer kontrollierten Sprengung. Beim umgehenden Sortieren durch die Handwerker kommen alte Dachziegel auf eine Palette, Natursteine auf eine andere, und besonders schöne Holzbalken müssen extra vorsichtig behandelt werden. Durch diese Vorgehensweise können bis zu 80 Prozent der alten Baumaterialien gerettet und später wiederverwendet werden.
Fachgerechte Aufbereitung – Aus alt mach neu
Meist müssen die wertvollen Stücke nach dem Ausbau erst einmal richtig trocknen. Das ist besonders bei alten Holzbalken der Fall. Hier muss man warten, bis die Restfeuchte auf unter 18 Prozent sinkt. Nur das ermöglicht eine spätere problemlose Weiterverwendung. Und Natursteine? Diese werden behutsam von altem Mörtel befreit. Jedoch bleibt ihre charakteristische Patina erhalten. Hierbei kommen auch keine aggressiven Chemikalien zum Einsatz, sondern traditionelle Reinigungsmethoden mit Wasser und speziellen Bürsten.
Aus den alten Balken entsorgen die Handwerker sorgfältig alle Nägel und Metallteile. Ab und an können dabei auch historische Zimmermannszeichen entdeckt werden. Diese aufwändige Aufbereitung ermöglicht das Entstehen hochwertiger Baumaterialien, die oft besser sind als neue Ware und dazu noch eine Geschichte erzählen.
Qualitätssicherung – Prüfen und Dokumentieren
Auch wenn sicher der eine oder andere übermotiviert ist, gleich mit den gewonnenen alten Baumaterialien loszulegen, ist noch ein Zwischenschritt notwendig. Es ist die Qualitätssicherung. Dabei muss ein Statiker besonders die alten Holzbalken untersuchen. Denn sie sollen ja später wieder Gewicht tragen können. Der jeweilige Statiker setzt hierfür spezielle Messgeräte ein, die prüfen, ob das Holz noch stark genug ist. Zudem ist eine Prüfung auf versteckte Schädlinge und frühere Holzschutzmittel notwendig.
Was muss bei Natursteinen gemacht werden? Diese müssen auf ihre Festigkeit kontrolliert werden. Denn sie sollen schließlich später nicht bröckeln oder brechen. Für jedes geprüfte Stück gibt es dann einen Prüfbericht. Dieser hält genau fest, woher das Material stammt und wofür es sich eignet. Warum ist das wichtig? Die Architekten und Handwerker müssen später darauf vertrauen, dass sie mit den alten Materialien sicher bauen können.
Lagerung und Logistik – Der Weg zur Wiederverwendung
Für eine optimale Lagerung sollten alte Holzbalken erhöht auf Unterlegern ruhen und mit speziellen Planen vor Regen geschützt werden. Dahingegen ruhen die wertvollen Natursteine nach Größen sortiert auf stabilen Paletten. Denn sie sollen nicht im feuchten Boden versinken. Zur schnellen Identifikation bekommt jedes einzelne Stück eine digitale Kennzeichnung, die in einer Datenbank gespeichert und jeweils zugeordnet werden kann. Dadurch lässt sich schnell erkennen, welche Materialien verfügbar sind und welche besonderen Eigenschaften sie haben.
Wenn die wertvollen Stücke später zum jeweiligen Bauprojekt transportiert werden müssen, ist besondere Vorsicht geboten. Spezielle Transportgestelle müssen hierbei die empfindlichen alten Materialien vor Stößen und Kratzern schützen.