Jedes Jahr packen Tausende Deutsche ihre Koffer, verabschieden sich von Schreibtisch, Regenwetter und Schlangestehen beim Amt und ziehen in die Ferne. Manche dauerhaft, andere nur für ein paar Monate. Warum? Nun ja, die Gründe sind so vielfältig wie die deutschen Dialekte. Doch einige Muster lassen sich erkennen: Sehnsucht nach Sonne, geringere Lebenshaltungskosten und das allseits beliebte Abenteuer.
Meer und der Traum vom ewigen Sommer
Viele zieht es in den Süden, wo die Sonne zuverlässig scheint und das Meer einladend glitzert. Besonders beliebt ist neben Mallorca auch Griechenland. Die Mischung aus entspanntem Lebensstil, köstlichem Essen und mediterraner Gastfreundschaft ist schwer zu widerstehen. Kein Wunder also, dass „Griechenland Immobilien“ ein heißes Thema ist. Wer sich hier ein Haus oder eine Ferienwohnung sichert, kann nicht nur den deutschen Winter umgehen, sondern sich auch über vergleichsweise günstige Preise freuen. Der Gedanke, morgens mit Blick auf das türkisfarbene Wasser aufzuwachen und den ersten Kaffee auf einer blumengeschmückten Terrasse zu genießen – da fällt es schwer, sich noch für graue Bürowände zu begeistern.
Bürokratie, Wetter und Lebenshaltungskosten – die großen Fluchtgründe
Im vergangenen Jahr haben 265.000 deutsche Staatsbürger ihre Heimat verlassen, während rund 191.000 aus dem Ausland zurückgekehrt sind, wie ZDFheute berichtet. Und seit 2005 übersteigt die Zahl der Auswanderer kontinuierlich die der Rückkehrer – der sogenannte Wanderungssaldo bleibt somit im negativen Bereich.
Ein Klassiker unter den Gründen für den Abschied aus Deutschland ist die Bürokratie. Während anderswo eine Steuererklärung auf einen Bierdeckel passt, braucht es hierzulande gefühlt ein eigenes Studium, um sich durch den Papierkram zu kämpfen. Wer sich dann noch über explodierende Mieten, steigende Energiepreise und ein Klima freut, das sich in „zu kalt“ oder „zu nass“ aufteilen lässt, kommt schnell ins Grübeln.
In vielen südlichen Ländern gibt es schlicht und einfach mehr für weniger Geld. Ein Abendessen mit Freunden in Spanien oder Portugal kostet oft weniger als ein Kinobesuch in Deutschland. Und wenn dann auch noch der Cappuccino am Strand günstiger ist als der To-go-Kaffee aus dem hippen Viertel in Berlin – tja, dann fällt die Entscheidung nicht schwer.
Digitale Nomaden und die neue Arbeitswelt
Früher bedeutete Auswandern oft einen klaren Cut: Job kündigen, Haus verkaufen, neues Leben starten. Heute ist das anders. Dank Homeoffice und Remote-Arbeit genügt oft ein Laptop und eine stabile Internetverbindung, um von überall aus zu arbeiten. Kein Wunder, dass es immer mehr digitale Nomaden gibt, die den Winter in Thailand verbringen, den Frühling in Italien und den Sommer an der Algarve – oder vielleicht auch zuhause in Deutschland. Warum sich mit dunklen, kurzen Tagen im deutschen Winter abfinden, wenn der Arbeitsplatz auch für ein paar Monate unter Palmen sein kann?
Rente mit Meerblick
Nicht nur junge Leute zieht es in die Ferne. Auch viele Rentner kehren Deutschland den Rücken. In Ländern wie Griechenland, Spanien oder Bulgarien reicht die Rente weiter, die medizinische Versorgung ist gut, und das Leben einfach entspannter. Anstatt sich im Winter durch nasses Schneematschwetter zu kämpfen, sitzen sie lieber bei angenehmen Temperaturen im Straßencafé und genießen das Leben. Klingt nach einem besseren Deal, oder?
Das Fazit: Wer einmal weg ist, bleibt oft weg
Ob wegen der Sonne, der günstigeren Lebenshaltungskosten oder einfach nur wegen der Lebensqualität – Deutschland verliert jedes Jahr viele seiner Bürger an die weite Welt. Manche kommen zurück, viele aber auch nicht. Denn wer sich einmal an das Leben ohne Bürokratiechaos, überfüllte Bahnen und trübe Wintertage gewöhnt hat, dem fällt es oft schwer, auf Dauer den Rückflug zu buchen.
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